Yoga wird in Deutschland immer beliebter, einer Studie des Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY) zufolge praktizieren über 3 Millionen Menschen derzeit Yoga (Studie von 2018). Dem gegenüber gibt es entsprechend fast 80 Millionen Deutsche, die derzeit kein Yoga ausüben und daher ist es auch vollkommen legitim, sich als absoluter Laie zu bezeichnen. Obwohl die Ursprünge von Yoga in Indien sogar lange vor der Geburt Jesus liegen, kam die Lehre erst vor 150 Jahren in den Westen und verbreitete sich von den USA aus nach Europa. Das erste Yogastudio in Berlin eröffnete vor knapp 100 Jahren (siehe Yoga Vidya Statistik).
Seitdem gibt es vor allem in den Ballungsräumen immer mehr Yogaschulen und -studios, Yogafestivals, Yogaworkshops und Meditation sowie Achtsamkeit sind in aller Munde. Was genau ist jetzt aber eigentlich Yoga? Und wie finde ich einen Einstieg?
Gefährliches Halbwissen
Yoga ist ein Fitnessprogramm – Yoga ist was für Hippies – Yoga ist nur für Frauen – Yoga ist Meditation – Yoga ist eine Religion – Yoga ist eine Philosophie – für Yoga muss man super dehnbar sein….
Es gibt zahlreiche Annahmen über Yoga, die wir selbst haben und die man auch immer wieder von anderen hört. In erster Linie ist Yoga (von yuj – zusammenbinden) die Verbindung von Körper und Geist mit dem Ziel der Selbsterkenntnis. Dass man in Deutschland vor allem an Körperübungen denkt, liegt daran, dass dieser Teil leicht zugänglich ist. Vor allem im Vergleich zu den Konzentrations- und Meditationsübungen, die uns alte Schriften aus Indien zeigen. Zudem wurde Yoga lange immer nur mündlich von Meister an Schüler weiter gegeben, sodass sich viele verschiedene Ströme und Ausrichtungen entwickelt haben.
Übrigens: In Indien wurde Yoga lange Zeit nur von Männern ausgeübt oder Frauen sogar – vor allem während der Menstruation oder Schwangerschaft – verboten. Ashtanga Yoga (eine körperlich sehr herausfordernde Yogaart) beispielsweise wurde für Männer im Teenager-Alter entwickelt, um deren Disziplin und Kraft zu stärken. Also lass dich nicht abschrecken, wenn in deinem Yogastudio 80% Frauen sind. Manche Schulen bieten auch Kurse speziell für Männer an.
Wo und wie fange ich mit Yoga an?
Da es inzwischen so viele verschiedene Yogastile und -ansätze gibt, empfehle ich, immer mehrere Dinge auszuprobieren. Spreche mit Freundinnen und Freunden, welche Lehrer*innen und Yogaschulen sie gut finden und gehe mal mit in eine Yogastunde. Wenn dir diese gefällt, gut. Wenn nicht, schaue mal, ob es in deiner Umgebung noch andere Yogastudios gibt und gehe dort mal für eine Probestunde vorbei. (Übrigens haben die meisten Yogastudios Matten vor Ort, sodass du dir nicht erst eine eigene kaufen musst). Bitte lass dich nicht von einer oder mehreren weniger guten Erfahrungen abschrecken. Die Yogawelt ist so groß, dass eigentlich für jede*n etwas dabei ist.
Inzwischen gibt es auch Online ein riesiges Angebot an Yogastunden. Wenn du noch nie Yoga gemacht hast, empfehle ich natürlich, das lieber erstmal unter Aufsicht einer ausgebildeten Yogalehrerin zu tun. Aber natürlich kannst du von zuhause auch einfach mal ein (Anfänger) Video anschauen und für dich überlegen, ob das etwas für dich wäre. Auf Youtube gibt es eine große Auswahl. Am beliebesten im deutschen Raum sind Mady Morrison und der Kanal HappyAndFitYoga.
Oder wie wäre es mit einem Buch?
Wie gesagt, ist Yoga ein Weg zur Selbsterkenntnis. Und diesen Weg muss man nicht unbedingt im Yogastudio begehen. Geh doch mal wieder bei deinem örtlichen Buchhändler vorbei und schaue, was es dort an Literatur über Yoga gibt. „Licht auf Yoga. Das grundlegende Lehrbuch des Hatha Yoga.“ des sehr bekannten Yogi B.K.S. Iyengar zum Beispiel ist ein wichtiges Werk, das die Grundzüge der Philosophie und körperlichen Praxis beschreibt. In „Yoga Anatomie“ von Leslie Kaminoff werden wichtige physische Kenntnisse vermittelt und auch ich schaue immer wieder in das Buch, um mein Wissen darüber aufzufrischen.
Noch Fragen?
Schreibe mir doch einfach einen Kommentar mit deiner Frage oder kontaktiere mich über mein Kontaktformular! Ich freue mich immer, von dir zu hören und deine Erfahrungen mit Yoga und Stimme zu teilen.
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